Schuljahr 2004/05 |
Krautfäule – HBLA Ursprung bittet wieder
um Mithilfe nach ersten Erfolgen im Kampf gegen die Krankheit an Kartoffeln
und Tomaten. |
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Das Forschungszentrum Seibersdorf und die HBLA-Ursprung in
Elixhausen starteten 2004 gemeinsam mit engagierten Bauern und Kleingärtnern
eine einzigartige Zusammenarbeit. Im Kampf gegen die Kraut- und Braunfäule
haben die Lehrer und Schüler der HBLA für Landwirtschaft geholfen,
Proben für ein Forschungsprojekt aus ganz Österreich zusammen
zu tragen.
Aufgrund dieser Kooperation und der bäuerlichen Mithilfe konnten die
Wissenschafter über 550 Proben analysieren. Ihre Auswertung ergab äußerst
interessante Ergebnisse für den Kampf gegen die Krankheit.
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Kontaktadresse: Dr. Bodo Trognitz
ARC Seibersdorf Research
Abteilung ULB
A-2444 Seibersdorf
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Die Kraut- und Braunfäule, ausgelöst durch einen
Fadenpilz mit dem klangvollen Namen Phytophthora infestans, ist von Juli
bis September für die Kartoffel- und Tomatenkulturen eine ernsthafte
Bedrohung. Von der Krankheit befallene Pflanzen bekommen grauschwarze Flecken
an den Blatträndern und Stängeln, bevor die Blätter welken
und abfallen. Aus nächster Nähe ist manchmal auch der Pilz als
weißlicher Belag zu sehen. Auf den Knollen selbst entstehen später
braune Flecken, das Fleisch verfärbt sich und wird ungenießbar.
Auch befallene Tomaten sind wertlos und können besonders im Kleingarten
zu empfindlichen Ernteverlusten führen.
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Um für die Bauern und Gärtner resistente
Sorten zu züchten, unterziehen die Forscher von ARC Seibersdorf research
den Krankheitserreger einer genauen Untersuchung. Aus sämtlichen Blatt-
und Pflanzenproben, die 2004 gesammelt wurden, haben die Wissenschafter
die Phytophthora isoliert und einen „genetischen Fingerabdruck“
erstellt. Daraus ergab sich eine österreichische Phytophthora-Landkarte–
wichtig im Einsatz regional optimierter Kartoffelsorten. Die Forschung zeigt
auch, dass sich die Phytophthora der Tomaten stark von ihrer „Cousine“,
die Kartoffeln bevorzugt, unterscheidet. Überraschend ist daran, dass
die Kartoffel-Phytophthora doppelt so gefährlich ist! |
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Ein Ergebnis ist vor allem für den biologischen
Landbau von größtem Interesse:
Die Spielarten des Pilzes, welcher Bio-Kartoffeln besiedelt, sind anscheinend
weniger infektiös. Die Ursachen sind noch unbekannt, vielleicht, weil
sie nicht der Wirkung von Fungiziden ausgesetzt sind. |
Kann die Erfahrung des Biolandbaus mithelfen,
den Krankheitserreger zu besiegen?
Um eine hieb- und stichfeste Antwort zu erhalten, muss dieses spannende
Ergebnis heuer überprüft werden. |
Helfen Sie bitte nochmals mit, dieser schwerwiegenden
Pflanzenkrankheit endlich Herr zu werden! Gesucht werden einerseits befallene
Pflanzen aus konventionellem und aus biologischem Anbau. Zudem sind infizierte
Kartoffel- und Tomatenpflanzen aus Gärten und Kulturen privater Haushalte
von höchstem Interesse. Denn in den Kleingärten werden oft Sorten
angebaut, die in der gewerblichen Landwirtschaft seltener benutzt werden.
Wie der Pilz genau auf diese Sorten reagiert, ist für die Forschung
äußerst wichtig. |
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Kartoffel- und Tomatenproben benötigt!
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Wir bitten Bauern, Biobauern und Kleingärtner einzelne befallene Fiederblättchen
–nur eines pro Pflanze– zu sammeln und in je ein zusammengefaltetes
Papierblatt zu legen.
Auf dem Blatt bitte Datum der Sammlung, Postleitzahl
und Ort, Anbauart (Garten, biologisch oder konventionell), sowie den Namen
der Kartoffel- oder Tomatensorte –falls bekannt– anführen.
Danach alle „Probenbriefchen“ gemeinsam in einem Kuvert an die
Wissenschafter in Seibersdorf senden. (Sämtliche Proben bleiben anonym!)
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Kontaktadresse:
Dr. Bodo Trognitz
ARC Seibersdorf Research GmbH
Abteilung ULB
A-2444 Seibersdorf
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