Gentechnik-Projekt im Labor
1.) Sicherheitsvorkehrungen
gefährliche Chemikalien
Da diese Chemikalien gesundheitsschädlich sind, ist es notwendig, Handschuhe zu tragen und unter dem Abzug zu
arbeiten.
2.) Analyse von Gensoja
Am ersten Tag im Labor untersuchten wir Sojamehl. Dabei hatten wir 3 Proben von der Firma Fluka. (Sojamehl mit 0%, 0,1% und 2% gentechnisch verändertem Material) zur Verfügung. Zur Unterscheidung von gentechnisch verändertem Soja von "normalen" Soja suchen wir einen Abschnitt des DNA Stranges, der der Pflanze bei der Genmanipulation eingebaut wurde. Der Abschnitt, nach dem Promotor und der Signalsequenz, ist bei einer natürlichen Pflanze nicht vorhanden. |
Aufbrechen der Zellen:
b) Reinigen der DNA:
c) PCR (Polymerase-Ketten-Reaktion):
Da für die folgenden Arbeitsvorgänge zu wenig DNA vorhanden ist, muß diese vermehrt werden. Dies geschieht in der PCR-Maschine (Firma Techne Modell PHC-2). Bevor man diesen Vorgang direkt an der Maschine starten kann, müssen einige Vorbereitungen getroffen werden. 7 DNA-Ansätze wurden für die Analyse (Stock solution) in Eppendorfs (E) gefüllt. In alle wurden Primermengen hineinpipettiert. Der Primer ist das Steuerelement, das den Startpunkt der DNA-Verdopplung festlegt. |
Primer 1 (p35s-f2) |
Primer 2 (petu-r1) |
GACT (je 5 µl von 2 mM) 1:10 |
10 x Puffer |
Polymerase 2U/µl |
A. bidest. |
Summe |
|
Pro Eppendorf |
0,2 µl |
0,2 µl |
20 µl |
5µl |
0,43 µl |
22,6 µl |
48,43µl |
Ges.-Vol.: |
1,4 µl |
1,4 µl |
140 µl |
35 µl |
3 µl |
158,5 µl |
339,25 µl |
Proben in Gesamtvolumen pro Eppendorf von 50µl:
1 | 0% | 1µl | |
2 | 0% | 3µl | |
3 | 0,1% | 1µl | |
4 | 0,1% | 3µl | |
5 | 2% | 1µl | |
6 | 2% | 3µl | |
7 | Leerprobe (keine DNA) |
Die Maschine arbeitet in drei Verfahrensschritten, wobei sie "lediglich" die Temperaturen regelt:
Dieser Vorgang wird in unserem Falle 40 x wiederholt, der insgesamt ca. 3,5 Stunden dauert.
d) Gießen des Agarosegels:
Während die PCR-Maschine arbeitet, wird das Gel für die Elektrophorese vorbereitet.
Dann wird dieses Gemisch bis zum Kochen erhitzt.
Gleichzeitig löst sich das Agarosepulver in der TAE Lösung. Hat sich das Pulver vollständig gelöst, kühlt man die Lösung leicht ab. Um nachher die Balken der DNA unter UV-Bestrahlung erkennen zu können, wird Ethidiumbromid dazugegeben. Nun muß die Lösung mit dem Ethidiumbromid geschüttelt werden, daß das Ethidiumbromid gleichmäßig verteilt ist. Da das ganze Gemisch noch warm (flüssig) ist, kann man es zügig in den vorbereiteten Schlitten gießen. Mit der Pipette versucht man dann entstandene Luftbläschen im Gel zu entfernen. |
Nach Verfestigung des Gels muß das Klebeband entfernt und der Schlitten in die Pufferlösung der Elektrophorese eingesetzt werden. Danach den Kamm vorsichtig senkrecht herausziehen. Bei Bedarf so viel TAE-Puffer nachgießen, daß das Gel vollständig bedeckt ist. Nun können die vorbereiteten Probelösungen, die Marker (DNA-Stückchen mit definierter Länge) und Proben von genomischer Soja-DNA in die Slots einpipettiert werden. Bei einer Spannung von 80 |
Ergebnis: Die gesuchte Bande |
3). Hasenkotanalyse
1. Zellaufschluß
Der Kaninchenkot, Meerschweinchenkot, Spinat und Salat werden in flüssigem Stickstoff, bei -196°C gefroren.
Danach wird der Kot und das Gemüse mechanisch zerkleinert. Dadurch entsteht feiner Staub. Dem Pulver wird
Exktraktionspuffer beigemengt. Dieser ist hochsalzig und durchlöchert die Zellwände.
2. Reinigung der DNA
Diese Probe wird nun zehn Minuten gekocht. In zwei Eppendorfgefäße kommen je 400 m
von der aufgekochten
Lösung. Darauf werden die festen Bestandteile durch Zentrifugieren vom flüssigen Teil getrennt. Vom Überstand
werden 250 µl von den Lösungen mit jeweils 50 µl Pufferlösung vermischt. Durch Vermengung der Siliziumkügelchen mit der Lösung bildet sich eine milchige Flüssigkeit. Die DNA bindet sich an die Siliziumkügelchen (Glasperlen). Damit sich die DNA gleichmäßig bindet, werden die Proben geschüttelt ("Vortexen"). 10 min müssen die Proben bei Raumtemperatur stehen gelassen, und schließlich 30 sek. zentrifugiert werden. Den Überstand schüttet man rasch in den organischen Abfall. Die an den Silizium-Kugeln gebundene DNA wird jetzt gewaschen: Dazu gibt man 300µl Waschpulver. Daraufhin werden die Proben 5 sek. geschüttelt, 30 sek. zentrifugiert und der entstehende Überstand (Zellreste, Proteine) abgeleert. Dieser Vorgang wird zweimal durchgeführt.
Die DNA bindet sich nur an die Glaskugeln, weil eine sehr |
10 x Puffer |
GACT (je 5µl von 2 mM) |
Primer 1 1:20 |
Primer 2 1:20 |
BSA 1 mg /ml |
Polymerase Dynazyme und Vent |
Aqua Bidest |
Summe |
|
Je Eppendorf |
5 µl |
20 µl |
2 µl |
2 µl |
0,1 µl |
0,5 µl |
19,5 µl |
49,1 µl |
Gesamtvolumen |
45 µl |
180 µl |
18 µl |
18 µl |
0,9 µl |
4,5 µl |
175,5 µl |
Proben:
1 |
Spinat |
1:10 |
1µl |
|
2 |
Spinat |
1:20 |
1µl |
|
3 |
Kot (mit Spinat) |
1:10 |
1µl |
|
4 |
Kot (mit Spinat) |
1:20 |
1µl |
|
5 |
Salat |
1:10 |
1µl |
|
6 |
Salat |
1:100 |
1µl |
|
7 |
Kot (mit Salat) |
1:10 |
1µl |
|
8 |
Kot (mit Salat) |
1:20 |
1µl |
|
9 |
Leerprobe (keine DNA zugefügt) |
Das PCR- Produkt wird nun mit Hilfe von Agarose- Gelelektrophorese
aufgetrennt (1,2% Agarose/ 90 V/ 30min). Dieser Vorgang zeigt, ob und wieviel DNA vorhanden ist.
Durch dieses Verfahren wird sichtbar, welche Probe positiv (DNA vorhanden) und welche negativ ist. Um die Menge der DNA zu erhöhen, werden die positiven, gleichwertigen Lösungen vermengt. Die Probe des Meerschweinchen- Kotes (Kotsalat) war negativ. Auch beim Hasenkot (Kotspinat) waren , im Gegensatz zu der Spinat- und Salatproben nur geringe Anteile der DNA vorhanden. Das Ergebnis können wir im Bezug auf die reinen |
Restriktionskartierung (Verdau mit Restriktionsenzymen)
Für diesen Vorgang brauchen wir reine DNA:
Nun beginnt die eigentliche Restriktionskartierung.
Dazu werden verschiedene Enzyme und dazu passende Puffer benötigt. Jedes Enzym schneidet nach einer bestimmten Basenabfolge auf der DNA.
Da der Kaninchenkot (Kot-Spinat) zu wenig DNA enthielt, verwendeten wir anstatt fünf nur zwei Enzyme, damit für diese Enzyme genug DNA vorhanden ist. Dann werden die Salatproben und Spinatproben auf jeweils fünf Eppendorf aufgeteilt. Dazu kommmt in jedes E. 2µl eines Enzyms und 2µl des dazugehörigen Puffers. Die Menge der Probelösung und des Wassers auf Grund der Menge der DNA kommt.
Restriktionsenzyme:
Enzyme |
Puffer |
Temperatur |
Hae 3 |
M |
37° C |
Mae 3 |
Mae 3 Spezial |
55° C |
Sac 2 |
4 |
37° C |
Rsa 1 |
1 |
37° C |
Cfo 1 |
L |
37° C |
Daraus ergibt sich folgende Tabelle:
N° |
Probe
|
Menge der Probelösung |
A. bidest |
Enzym |
Puffer |
1 |
Hae 3 Salat |
4 m l |
12 m l |
2 m l |
2 m l |
2 |
Mae 3 Salat |
4 m l |
12 m l |
2 m l |
2 m l |
3 |
Sac 2 Salat |
4 m l |
12 m l |
2 m l |
2 m l |
4 |
Rsa 1 Salat |
4 m l |
12 m l |
2 m l |
2 m l |
5 |
Cfo 1 Salat |
4 m l |
12 m l |
2 m l |
2 m l |
6 |
Hae 3 Spinat |
4 m l |
12 m l |
2 m l |
2 m l |
7 |
Mae 3 Spinat |
4 m l |
12 m l |
2 m l |
2 m l |
8 |
Sac 2 Spinat |
4 m l |
12 m l |
2 m l |
2 m l |
9 |
Rsa 1 Spinat |
4 m l |
12 m l |
2 m l |
2 m l |
10 |
Cfo 1 Spinat |
4 m l |
12 m l |
2 m l |
2 m l |
11 |
Hae 3 Kot- Sp. |
13,5 m l |
2,5 m l |
2 m l |
2 m l |
12 |
Cfo 1 Kot-Sp. |
13,5 m l |
2,5 m l |
2 m l |
2 m l |
Nachdem die Substanzen jeweils in ein Eppendorf pippetiert worden sind, werden sie zentrifugiert. Daraufhin werden sie eine Stunde auf der für die Enzyme nötige Temperatur gebracht und gehalten. Danach ist der Restriktionsenzymvorgang (Schneiden der DNA) abgeschlossen. Um nun sicher zu gehen, daß kein Enzym weitere DNA schneidet, wird ein Hemmstoff (EDTA) hinzugefügt. Dieses EDTA bewirkt, daß zweiwertige Ionen abgefangen werden können, die für die Enzyme lebensnotwendig sind.
Da der Arbeitstag zu Ende ging, mußten wir die DNA auf –20°C legen, um das Überleben der DNA zu sichern.
Am nächsten Tag tauten wir die Proben auf, versahen sie mit 2 m l Laufpuffer und zentrifugierten kurz die Gemische.
Als letzten Arbeitsschritt trugen wir die Proben auf das Elektrophoresegel auf.
Nach einer Wartezeit von 2,5 Stunden konnten wir das durchaus positive Ergebnis unter dem UV-Licht betrachten und ablesen.