Vortrag von Dr. Elmar Aigner und Tina Hinz an der HLFS Ursprung
Blut abnehmen lassen ist eine Sache. Die harten Fakten - die Blutwerte - selbst zu sehen, eine ganz andere. Der „Tag der Wahrheit und der Aufklärung“ war gekommen. Alle untersuchten Schülerinnen und Schüler wurden über ihre Blutwerte in Kenntnis gesetzt. In manche Gesichter war Besorgnis geschrieben, andere blickten ganz zufrieden auf ihren Zettel. Die meisten jedoch schauten fragend drein.
Was bedeutet dieses Wirr-Warr aus Zahlen und Abkürzungen nun? Muss ich mir Sorgen machen, wenn der kleine Pfeil neben dem Wert nach unten oder nach oben zeigt? Was macht man dagegen? Oder ist alles halb so schlimm?
Diese Fragen und noch viele mehr sollten von Dr. Elmar Aigner und Medizinstudentin Tina Hinz beim Vortrag über
die Blutwerte beantwortet werden. Insgesamt erschienen gut 250 interessierte und neugierige SchülerInnen, um sich über ihre
Gesundheit zu informieren. Dr. Elmar Aigner und Tina Hinz besprachen mit den SchülerInnen Wert für Wert, erklärten, was
die Werte bedeuteten und welche Rolle sie im menschlichen Körper spielen würden. Mit regem Engagement und großem
Wissensdrang erkundigten sich die Schülerinnen und Schüler bei den medizinischen Fachleuten und stellten viele, viele Fragen.
Einige Fragen, die sehr oft auftraten - sozusagen FAQs - wollen wir hier zusammenfassen:
Ist es schlimm wenn der erste Wert am Befund zu niedrig ist?
Bei den ersten fünf Werten, den Leberwerten, war ein zu niedriger Wert sogar wünschenswert, da die Toleranzbereiche für Erwachsene und nicht für Jugendliche ausgelegt waren.
Wieso ist der HDL so niedrig obwohl man Sport betreibt, der sollte bei Sportlern doch höher sein?
Manche Abweichungen sind genetisch bedingt. Bei keiner/m untersuchten SchülerIn war jedoch keine gravierende Abweichung bei den in Zusammenhang stehenden Werten festgestellt worden, also gab es keinen Grund zur Sorge.
Was ist wenn der LDL & HDL nicht auf dem Zettel steht? Kann man diesen Wert gar nicht haben?
In ganz seltenen Fällen kann der Körper kein LDL oder HDL bilden. Dies ist jedoch genetisch bedingt.
Aber kein Grund zur Sorge. Manchmal passieren bei der Auswertung bzw. beim Ausdruck Fehler. Das kann vorkommen, und die fehlenden Werte werden
dann selbstverständlich nachgeliefert.
Was passiert bei einem zu hohen Eisenwert?
Bei einem zu hohen Eisenwert kann es zu schädlichen Ablagerungen in der Leber kommen. In manchen Fällen kann dies zu einer Eisenspeicherkrankheit namens Hämochromatose führen. Mit dem Eisenwert steigt meist aber auch der Ferritin-Wert, der in solchen Fällen auf jeden Fall zu beachten ist.
Was passiert, wenn der Ferritin-Wert in Ordnung, der Eisen-Wert aber zu nierig ist?
Ist der Ferritin-Wert in Ordnung, der Eisenwert bei dieser Auswertung jedoch zu niedrig, ist alles im grünen Bereich, weil der Eisen-Wert mehr oder weniger großen Schwankungen unterliegt.
Warum wird der Ferritinwert bei der standardisierten Blutanalyse nicht bestimmt?
Ferritin wird bei einem großen Blutbild nicht untersucht, obwohl es eigentlich der Wert ist, der am meisten über den Eisenstoffwechsel aussagt. Die Krankenkassen zahlen jedoch diese Auswertungen bei Routineuntersuchungen nicht. Die Kosten für eine vom Arzt angeordnete Ferritin-Wertbestimmung werden aber meistens von der Krankenkasse übernommen.
Was passiert, wenn mein Bilirubin-Wert zu hoch ist?
Der Bilirubin-Wert schwankt sehr häufig. Die meisten Menschen, die zu hohe Werte haben, haben keinen Grund zur Sorge. Ganz im Gegenteil: sie haben meistens eine höhere Lebenserwartung.