Besonders in den letzten Jahren wurde das große Potential der Mikroorganismen entdeckt. Josef Plank vom Österreichischen Biomasse-Verband bezeichnet die Mikroalgenproduktion als Schlüsseltechnologie: "Versuche in Arizona im Sommer 2007 haben in einem dreiwöchigen Praxistest erwiesen, dass Mikroalgenkulturen unter optimalen Wachstumsbedingungen 10-25 Mal mehr Sonnenenergie speichern als Landpflanzen. Bis 10% der eingestrahlten Sonnenenergie wird dabei in speicherbare Biomasse umgewandelt. Im Vergleich dazu nutzen Landpflanzen nur 0,5-1% der Sonnenenergie für die Biomasseproduktion. Dies entspricht Hektarerträgen von 200-400t Biomasse bei den Mikroalgenkulturen gegenüber 10-30t bei der Landpflanzennutzung."

Schon seit Mitte des letzten Jahrhunderts werden Mikroalgen in den USA und Südostasien in offenen Teichen gezüchtet. Der erste und größte Bioreaktor wurde 1999 in Klötze/Deutschland gebaut. Diese Anlage ist 1,2 Hektar groß und hat ein Volumen von ca. 600.000 Litern in Form eines 500km langen Glasröhrensystems.

Heute werden schon viele Produkte mit Hilfe von Mikroalgen produziert. Zum Einsatz kommen sie z.B. bei der Herstellung von Nahrungsergänzungsmitteln, von Grundstoffen der chemischen Industrie, in der Pharmazeutik, bei der Herstellung von Kosmetika sowie als Zusatzstoffe für Landwirtschaft und Aquakulturen.

Jede Mikroalgenart ist dabei, wie jede andere Pflanze, auf Stickstoff angewiesen. Somit müssen alle heute existierenden Bioreaktoren mit diesem Nährstoff gedüngt werden. Es hat jedoch noch nie jemand daran gedacht, mit Mikroorganismen Stickstoff zu produzieren. Die Cyanobakterien können sich nicht nur selbst mit diesem essentiellen Element versorgen, sondern sie können diesen zusätzlich in beachtlichen Mengen binden. Aus diesem Grund starteten wir unser Projekt: um herauszufinden, ob die Blaualgen in der Lage seien, den Luftstickstoff effektiv genug zu fixieren, um einen wirtschaftlichen Dünger herstellen zu können.

Quellen:
www.chemiereport.at