Wohlstand und Überfluss bestimmen in den westlichen Industrieländern die Ernährung. Arbeits- und freizeitgestresste Menschen stopfen vorgefertigtes Essen schnell in sich hinein und haben kaum mehr Zeit für genussvolles und gesundes Kochen. Wir Österreicher sind zu dick und wir werden immer dicker - damit einher gehen Risikofaktoren für Herzinfarkt und Schlaganfall. Bei Erwachsenen werden einige dieser häufigsten Risikofaktoren wie hoher Body-Mass-Index, schlechte Cholesterinwerte, zu hoher Blutdruck, problematischer Zuckerhaushalt, usw. als „Metabolisches Syndrom“ zusammengefasst.
Wir wollten nun wissen, ob diese Risikofaktoren bereits bei uns Jugendlichen messbar seien. Dass wir ständig dicker werden, sieht man ja von Weitem. Weiters wollten wir verstehen, welche Rolle die Spurenelemente in diesem Zusammenhang spielen. Einseitige Ernährung, so war unsere Annahme, würde auch diese Werte im Körper verschlechtern. Insbesondere wollten wir uns dabei auf das Kupfer als Spurenelement konzentrieren: Wozu braucht man Kupfer? Und überhaupt: wo ist es enthalten? Gehört ein gestörter Kupferhaushalt zu den
Ursachen der zukünftigen Wohlstandskrankheiten? Was bedeutet ein Defizit oder Übermaß? Wozu braucht der Körper Kupfer? Wodurch lässt sich ein außerhalb der Norm liegender Kupferstatus ausgleichen? Besonders interessant erschien uns das Thema Kupfer, weil es bisher wenig erforscht ist. Kupfer ist teuer - das wissen alle, die in letzter Zeit ein Haus gebaut haben - aber der physiologische Zusammenhang mit Life-Style-Erkrankungen ist noch kaum ergründet.
Die Tatsache, dass über die genannten Themen noch sehr wenige wissenschaftliche Arbeiten in Bezug auf Jugendliche vorliegen und dass wir durch Forschungen in diesem Bereich ein bisschen in der großen Welt der Mediziner schnuppern können würden, spornte uns immens an. Vielleicht würde es uns sogar gelingen, unsere MitschülerInnen zur gesünderen Ernährung anzuregen und dadurch eine möglichst gute Prävention vor Wohlstandserkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen zu schaffen. Wir wollten nun herausfinden, wie gesund wir SchülerInnen wirklich sind, was wir so den ganzen Tag essen und trinken (!), wie es mit unseren Blutwerten (wie Cholesterin) und vor allem mit unserem Spurenelementstatus aussieht. Aus diesem Grund baten wir das LKH Oberndorf um Mithilfe. Dank der begeisterten Zustimmung seitens des Krankenhauses konnten wir allen 350 SchülerInnen der HLFS Ursprung einen Gesundheitscheck anbieten, bei
dem sie ausführliche Daten über ihren eigenen Gesundheitszustand erfuhren. Neben vielen Blutwerten wurde ein Ultraschall der Leber gemacht und vieles mehr untersucht.
Ein ÄrztInnenteam erläuterte allen SchülerInnen die Laborbefunde und klärte über mögliche Ursachen für außerhalb der Norm liegende Parameter sowie mögliche Folgeschäden auf.
Die Ergebnisse der Untersuchungen überraschten - oder besser: schockierten - uns, insbesondere weil sich herausstellte, dass in vielen von uns die ersten Anzeichen des Metabolischen Syndroms im Frühstadium messbar waren und somit die Basis für spätere Herz-Kreislaufprobleme.
Eine rechtzeitige Änderung der Ernährungsgewohnheiten und des Life-Style könnte diese Zeitbombe entschärfen. Und so wollten wir - gewissermaßen als Erst-Maßnahme - einen gesunden Snack entwickeln. Das Experimentieren in der Küche machte irrsinnigen Spaß und das Verkosten noch viel mehr. ;-)