Projektentstehung und Planung
Im vergangenen Schuljahr 2003/04 behandelten wir im Freifach Gen- und Biotechnologie das Thema Krebs. Unser Lehrer Prof. Dr. Steiner konnte uns für dieses Thema sehr begeistern, da er sich aus persönlichen Gründen bereits gut informiert hatte. Außerdem kennt fast jeder einen Krebspatienten in der eigenen Familie oder im Freundeskreis. Da dieses Thema im Unterricht heiß diskutiert wurde, kamen wir gemeinsam mit unserem Lehrer zum Entschluss, im darauf folgenden Schuljahr ein Projekt zu starten.
Unsere Idee war es, mit Ärzten und Patienten zu sprechen, um Erfahrungen aus nächster Nähe zu sammeln.
Besonders die Verträglichkeit einer gewissen Chemotherapie war für uns ein sehr interessanter und wichtiger Punkt. Dieses besondere Interesse für diesen Bereich hat unter anderem damit zu tun, dass nur wenige Personen genau wissen, worum es geht, und betroffene Krebspatienten oft darüber schweigen. Daraufhin wollten wir Prof. Steiner überzeugen, dass wir einen genetischen Test an uns selbst durchführen dürften. Schon allein der Gedanke daran, seine eigene DNA in den Händen zu halten, ist für jeden durchaus spannend. Wir diskutierten lange über ethische, soziale und auch mögliche darauf folgende psychische Probleme, die bei solchen Untersuchungen nicht zu vergessen sind. Anschließend kontaktierte Prof. Steiner seine Studienkollegin Frau Dr. Edith Bogengruber, die an der Universität Salzburg in der Forschung am Schwerpunkt Molekulare Biologie arbeitet. Während wir in den Sommerferien unsere Praktika absolvierten, nahm das Laborprojekt bereits genaue Formen an. Dr. Bogengruber und Prof. Steiner durchforsteten die aktuelle Literatur zum Thema genetischer Diagnostik in der Krebstherapie und diskutierten mit Labormedizinern des Landeskrankenhauses Salzburg darüber. Schließlich schlugen sie die Durchführung eines so genannten „pharmakogenomischen screenings „ vor. Zuerst konnten wir uns darunter nicht viel vorstellen, aber nach kurzer Erklärung stand für uns fest: Dieses Projekt wollen wir unbedingt durchführen. Im Großen und Ganzen geht es darum, unsere eigene DNA (natürlich anonymisiert) auf eine bestimmte Mutation zu untersuchen. Folglich können wir die Verträglichkeit auf das Medikament 5 Fluorouarcil (5-FU) feststellen. 5-FU ist ein äußerst wichtiges und eines der ältesten Medikamente, die in der Chemotherapie zum Einsatz kommen. Es wird in Kombination mit weiteren Wirkstoffen unter anderem bei Magen-, Speiseröhren-, Brust- und besonders bei Dickdarmkrebs eingesetzt. Ehrlich gestanden fiel uns bei der Projekterklärung ein kleiner Stein vom Herzen. So sehr wir anfänglich auch unser Krebsrisiko erfahren wollten, wurde uns im Laufe der Zeit bewusst, welche Folgen dies mit sich bringen könnte. Wer will schon mit dem Wissen belastet sein, in 30 Jahren vielleicht Krebs zu bekommen. Da fühlten wir uns bei der Aussage des Verträglichkeitstests schon um einiges wohler.
Das Ergebnis dieses Gentestes würde uns keine Angst machen, sondern uns „einfach nur“ eine wichtige Information geben. Sollte man jemals eine Chemotherapie benötigen, ist diese Information unter Umständen lebensrettend.
Den Ablauf des Projekts planten wir folgendermaßen:
Vorträge und Diskussionen mit Ärzten als fachliche Einführung
Arbeit im DNA-Labor
Besuch der Onkologiestation der Landeskliniken
Presseaussendungen