Calothrix crustacea (337)
Calothrix c. bevorzugt den Lebensraum Boden und wurde auf der Insel Lavsa (Kroatien) entdeckt (Gärtner 1985). Dieser Stamm wächst sehr langsam in Lagern und flockt. Bei der Art Calothrix c. sind die Fäden der Filamente an der Basis dicker als an der Spitze. An der Stelle, wo sich die Fäden voneinander trennen, spricht man von „Falschen Verzweigungen“. Vegetative Zellen sind meist zylindrisch oder tonnenförmig, können aber auch schlank und gestreckt sein. Calothrix c. bildet immer gelb oder braun gefärbte, deutlich erkennbare Schleimkapseln. Die Heterozysten sind ellipsenförmig oder kugelförmig und an der Basis der Filamente angelagert. Es werden auch Akineten ausgebildet, dickwandige, mit Reservestoffen gefüllte Zellen, die der Alge das Überleben bei ungünstigen Lebensbedingungen ermöglichen.
Anabaena sp.
Die meisten Arten leben im Süßwasser, einige wenige kommen auch in salzhaltigem Wasser vor. Die Arten leben pelagial als Plankton, am Grund von Gewässern und auf Wasserpflanzen in kleinen, aber auch größeren, nährstoffreichen Gewässern. Saure Moorgewässer gehören ebenso zu den Lebensräumen dieser Gattung.
Anabaena bildet unverzweigte, einzelreihige Fäden in blaugrüner, graugrüner bis gelbgrüner Farbe. Die einzelnen Zellen sind kugelförmig bis zylindrisch. An den Zellgrenzen sind die Fäden stets eingeschnürt bis perlschnurartig. Die Fäden können von einer Gallerte umgeben sein. Das Wachstum findet durch Zellteilungen innerhalb des Fadens statt. Die Vermehrung erfolgt ungeschlechtlich. Ungünstige Perioden werden in Dauerstadien als längliche ovale
Akineten überstanden. Sie können durch Ausbildung und Abbauen von Gasvakuolen im Wasser aufsteigen und absinken. Verschiedene Anabaena-Arten bilden Symbiosen mit anderen Pflanzen, zum Beispiel mit dem Algenfarn Azolla, und
(Abbildung 1, Stamm A)
In der Wachstumskurve fällt der Extinktionswert wegen der Verklumpung der Algen nach unten. Grund: Der Lichtstrahl des Photometers müsste zufällig genau
einen Klumpen treffen, um einen korrekten Extinktionswert zu erhalten
Quellen:
http://silicasecchidisk.conncoll.edu/LucidKeys/Carolina_Key/html/Calothrix_Main.html
ür Limnologie, Mondsee
Tolypothrix cf. byssoidea (338)
versorgen diese mit Stickstoff. Manche Arten können Nervengifte wie das Anatoxin bilden, wodurch Tiersterben ausgelöst werden kann. Es sind rund 100 Arten bekannt.
In unserem Projekt überprüften wir ebenfalls 4 Arten der Gattung Anabaena auf Wachstumsdichte, Stickstoffgehalt und Trockenmasse.
Die Art Anabaena cylindrica (PCC7122) wurde im Jahr 1939 in Cambridge (Großbritannien) entdeckt.
Tolypothrix cf. b. wächst am Boden von Nadelwäldern und wurde ebenfalls auf der Insel Lavsa (Kroatien) entdeckt (Gärtner 1985). Diese Art wächst in Lagern, bildet keine Klümpchen, flockt jedoch aus und hat sehr lange Generationszeiten, wie
in Abbildung 2 zu sehen ist.
Diese Art lebt gerne an Wasserpflanzen und am
Boden von Teichen und Seen und bildet einzelne Filamente aus. Sie zeichnet sich durch gute Wachstums- eigenschaften aus. (Abbildung 7, Stamm E)
Anabaena (PCC 6309) wurde in Utrecht (Niederlande) entdeckt. Sie gedeiht am besten in frischem Wasser, bildet extrem viele Heterozysten aus
Tolypothrix cf. b. hat lange, zylindrische oder kurze, fassförmige Zellen, die olivgrün, gelb oder rot gefärbt
und hat sehr hohe Wachstumsdichten. (Abbildung 8, Stamm F)
sein können. Die Fäden sind mit einer Schleimschicht überzogen. Auf der Schleimschicht sind oft zusätzlich noch Fäden zu finden, die Farben von graublau bis gelblich-braun aufweisen. Wie bei Calothrix c. werden auch „Falsche Verzweigungen“ ausgeprägt.
Heterozysten sitzen nur an der Fadenbasis, niemals an der Spitze. Diese sind rundlich, zylindrisch oder diskisch geformt. Akineten werden im Gegensatz zu Calothrix c. selten gebildet.
Die Art Anabaena (PCC73105) wurde im Jahr 1939 ebenfalls in Cambridge (Großbritannien) in einem Teich entdeckt. Sie bildet Lager oder Klümpchen und wächst sehr schlecht bei 28°C. Bei anderen
Quellen:
http: // silicase cchidisk. conncoll. edu/Lucid Keys /Carolina_ Key/html /Tolypothrix_ Main. html
Dr. Rainer Kurmayer, Institut für Limnologie, Mondsee
Temperaturen zeichnet sie sich aber durch kurze Generationszeiten aus. (Abbildung 9, Stamm G)
Nostoc (BS363)
Diese Gattung lebt hauptsächlich am Boden und einzelne Arten leben auf Wurzeln von Bäumen. Es gibt aber auch Arten, die im Süß- und Salzwasser vorkommen. Viele Nostoc-Arten leben in Symbiose
Anabaena cylindrica (PCC 7938)
Anabaena cylindrica (PCC 7938) wurde auch in Utrecht (Niederlande) entdeckt und bildet unter dem Mikroskop einzelne Filamente und Klumpen aus. (Abbildung 10, Stamm H)
mit höheren Pflanzen, Pilzen und Moosen. Beim Wachstum werden einzelne Filamente und unechte Verzweigungen, aber keine - bzw. selten - Klümpchen gebildet. Kolonien sind kugelförmig. Diese bestehen aus den Zellfäden, umgeben von einer gallertartigen Hülle. Es treten auch Akineten auf.
In unserem Projekt experimentierten wir mit 4 Arten der Gattung Nostoc, die in den nächsten Absätzen kurz erläutert werden.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Anabaena
Dr. Rainer Kurmayer, Institut für Limnologie, Mondsee
Institut Pasteur, Paris :"Pasteur Culture Collection of Cyanobacteria"
Aphanizomenon flos-aquae (497)
Das Bakterium Aphanizomenon flos-aquae lebt in Süßgewässern wie Seen und Tümpeln. Dieser Stamm wurde im Jahr 2005 in Moore Lake (Kanada) entdeckt. Diese Gattung bildet einzelne Filamente und flockt. Sie verfügt über kein besonders herausragendes Wachstum und sorgt
Nostoc sp. (341) zeigt unter dem Mikroskop einzelne Filamente und bildet keine Klumpen. Von dieser Gattung ist noch kein Artname vorhanden. Sie wurde 1943 in der Schweiz im Boden entdeckt. (Abbildung 3, Stamm D)
für die allseits bekannte Algenblüte. Von den Karpfenzüchtern wird sie irrtümlich als Zeichen guter Fruchtbarkeit des betroffenen Teiches geschätzt. Ihr Auftreten zeigt aber untrüglich eine einseitige Überdüngung mit Phosphor an. (Abbildung 11, Stamm I)
Nostoc commune (V159) lebt genau wie die Gattungen Calothrix und Tolypothrix am Boden und wurde 1975 in den Dolomiten in Südtirol gefunden. Dabei kommen die unterschiedlichsten Böden in Frage. Dieses Cyanobakterium hat
nur einzelne Filamente und bildet keine Klümpchen aus. (Abbildung 4, Stamm C)
Studien an der Spezies Aphanizomenon flos-aquae haben gezeigt, dass der Auftrieb der Bakterien durch Lichteinstrahlung, d.h. Veränderung des Zelldrucks,
reguliert werden kann. Weiters kann sich das Bakterium durch Rutschen fortbewegen. Die Funktion dieses Mechanismus ist gänzlich unbekannt. Die Zellen formen fadenförmige Kolonien von 20 bis 50 Zelllängen aus, die sich ihrerseits büschelweise zusammenlagern und so makroskopisch sichtbare Aggregate
Nostoc punctiforme (PCC 73102) wächst in kleinen Lagern. Unter dem Mikroskop sind keine Klumpen erkennbar. Diese Art wurde 1973 in Australien
bilden, die im Wasser schweben und wie Lärchennadeln aussehen.
entdeckt. Nostoc p. lebt auf den Wurzeln eines Palmfarnes. Für den Palmfarn ist das ein erheblicher Vorteil, da das Bakterium in der Lage ist, den Stickstoff aus der Atmosphäre zu binden. Es bringt - praktisch für den Farn, der davon profitiert - den
Stickstoff in den Boden. In diesem Fall kann man von einer Symbiose sprechen. (Abbildung 5, Stamm J) Von Nostoc muscorum (PCC 7120) sind die genaue Herkunft und der Lebensraum unbekannt. Man vermutet eher terrestrische Lebensräume wie Böden. Unter dem Mikroskop sind nur einzelne Filamente und auch Klümpchen erkennbar. Es werden nur sehr wenige Heterozysten gebildet. (Abbildung 6, Stamm K) Alle vier Stämme flockten bei unseren Versuchen aus und entzogen sich der Photometermessung. Sein Zuwachs bei der Trockenmasse war aber gut.
Quellen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Aphanizomenon
http://en.wikipedia.org/wiki/Aphanizomenon
http://lexikon.meyers.de/wissen/
www.wikipedia.org
http://www.uniprotokolle.de/
L. Geitler 1925. Die Süsswasserflora Deutschlands, Österreichs und der Schweiz
Institut Pasteur, Paris : “Pasteur Culture Collection ofCyanobaczeria“
www. silicasecchidisk.conncoll.edu
www.wipo.int
microbewiki.kenyon
Gärtner, G (1985: The culture collection of algae at the Botanical Institute of Innsbruck
Institut Pasteur, Paris : “Pasteur Culture Collection ofCyanobaczeria“
www.silicasecchidisk. conncoll. edu
www.wipo.int
microbewiki.kenyon
Gärtner, G (1985: The culture collection of algae at the Botanical Institute of Innsbruck
Quellen:
Dr. Rainer Kurmayer, Institut für Limnologie, Mondsee
http://de.wikipedia.org/wiki/Nostoc
Institut Pasteur, Paris :"Pasteur Culture Collection of Cyanobacteria"