In diesem Laborteil mussten die vorher gesammelten und bei – 20°C eingefrorenen Bienen folgendermaßen aufbereitet werden, um zum viralen Erbmaterial zu kommen:
Bei den ersten Vorbereitungsmaßnahmen behandelten wir unter strengsten Sicherheitsvorschriften (wie Handschuhe und Mundschutz) Porzellanschalen und Mörser zuerst mit NaOH, um eventuell darauf vorhandene RNA zu zerstören. Anschließend wurde zur Entfernung der Natronlauge mit DEPC- Wasser (Di- ethyl- pyro- carbonat) gespült.
DEPC zerstört RNAsen, Enzyme, die überall vorhanden sind, unsere Viren- RNA zersetzen und das Ergebnis verfälschen würden. DEPC ist eine sehr gefährliche Substanz, die zuerst 12 Stunden bei 37 °C einwirken muss, um anschließend durch Autoklavieren zu harmlosem CO2 und Ethanol zu zerfallen und dann erst gefahrlos verwendet werden kann.
Zum Autoklavieren, dem weiteren
Keimfreimachen, wickelten wir die behandelten Werkzeuge zusätzlich in Alufolie. Mit einer in 70%igem Alkohol gereinigten und anschließend abgeflammten Pinzette entnahmen wir aus einer Probe 20 Bienen und gaben sie in die vorgesehene Porzellanschale.
Um die Bienen nun zerkleinern zu können, behand- elten wir sie mit flüssigem Stickstoff. Damit frieren die Bienen binnen weniger Sekunden völlig ein. Somit kann man sie mit dem Mörser leicht zerdrücken und die einzelnen Zellen werden mechanisch aufgebrochen.
Mit flüssigem Stickstoff, der eine Temperatur von -196°C hat, muss man allerdings vorsichtig arbeiten. Verletzungen mit flüssigem Stickstoff haben ähnliche Auswirkungen wie Verbrennungen, doch der betroffene Teil „friert“ regelrecht ab.
Die fein zermahlenen Bienen wurden nun mit autoklaviertem DEPC- Wasser aufgegossen und vermengt. Zur Aufbewahrung froren wir die sterilen und etikettierten Probenröhrchen wieder ein, um sie bis zur Testphase zu lagern.