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Videoblog In einem Blog dokumentierten wir in unserem Webforum alle wichtigen Ereignisse beim Videodreh: 1. Projekt Kick-Off:"Check den Zeck DAS VIDEO" Am 6. März 2006 19:00 war es soweit. Das HBLA Projekt "Check den Zeck" geht mit einer Besprechung in die 1. Runde. Besprochen wurde: • die Rollenverteilungen der Projektmitglieder • persönliche Vorstellungen • erste Termine wichtiger Milestones • Plotabläufe • Finanzierung Fazit: Die Motivation ist hoch, doch die Zeit drängt und es hört nicht auf Winter zu sein. Solange das weiße Zeug noch unsere Dreh-Locations verstopft, bleiben uns nur die Indoordrehs als Möglichkeit. Wir werden sehen, ob uns das Wetter gnädig sein wird. 2. Erste große Entscheidung Wer die Wahl hat .... Das Projektvideo braucht einen Soundtrack, ohne den läuft gar nichts. Nur welchen nehmen? Gar nicht so einfach. Hier scheiden sich die Geschmäcker. Während die einen mehr dem fein gesponnenen tiefgründigen Groove verfallen sind, kontern andere mit messerscharfen Klängen der gestylten Schwarzleder- Matrixfraktion. Obendrein ganz unerwartet und nach dem Motto "nicht kleckern, sondern klotzen" setzt Prof. Steiner seine erbarmungslose Industrial Walze als unübersehbare Landmarke ins Rennen. Wir dürfen gespannt sein, wie das ausgeht. Die Umfrage wird mehr Licht ins musikalische Unterholz bringen. 3 Neues von der Projektfront Der Projektzirkus kommt in die Gänge. Während die Kameracrew in einem strenggeheimen Mini-Clip Wettbewerb erste cineastische Gehversuche kreiert, spitzt sich die Soundtrack Umfrage zur alles entscheidenden Stichwahl zwischen Propellerheads und Matrix Theme zu. Wer wird gewinnen? Eines steht jedenfalls fest, die Entscheidung wird den Film wesentlich beeinflussen. Am anderen Ende des Projektzirkusses sind nun auch die hartnäckigsten Nachzügler im Forum eingetroffen. Wir wollen sie mit einem "warm welcome" begrüßen. Jetzt heißt es Ärmel hochkrempeln. Der 1. Milestone naht schnell. 4 Milestone 0.5 Spannend wie ein Hosengummi ging der heutige Wahltag zur endgültigen und schlussendlichen Entscheidung um den Film Soundtrack zu Ende. Wider Erwarten und obwohl der als haushoch favorisierte Kandidat Propellerhead die Nase vorne hatte, gewann "Clubbed to Death" von Rob Dougan das Rennen. Ein Ergebnis, das für Aussehen sorgte, zumal man damit von Seiten des Projektmanagements nicht gerechnet hatte. In unbestätigten Meldungen aus einschlägigen Kreisen wird berichtet, dass der Geruch von Wahlmanipulation in der Luft liege. Doch wird man nie mehr genaue Details erfahren und Licht in die hintersten Ecken der HBLA Computerräume bringen können, um zu erfahren, wie dieses Ergebnis zustande gekommen ist. Das Projektvolk hat gesprochen und die Entscheidung müssen wir akzeptieren. Was sonst noch geschah: Duschi, unser rasender Regieassistent, war inzwischen fleißig und lichtete flächendeckend die Indoordrehorte ab, um Material für das Storyboard zu sammeln. Eine sehr wichtige Arbeit, damit endlich das Drehbuch Form annimmt und mit dem Sound lebendig wird. Der spontane Miniclip Wettbewerb unserer Kameramänner förderte
schlummernde Talente zutage. Wir bekamen schon recht gute Ansätze
zu sehen. Ein Mikro Tarentino Film mit Hand und Fuß und einer Leiche
im Internat. Alltag sozusagen in der HBLA. Und schließlich Fab´s
Hommage an das Handwerk der KFZ Mechaniker.In einem Hauch von Doku-Soap
vermittelt er uns die akribische Eleganz des geschwungenen Heißluftföhns
über schmelzenden Gummidichtungen. 5 Der Soundkrimi geht weiter Nachdem endlich der Soundtrack nach einem harten Kopf an Kopf Rennen für Clubbed to Death entschieden wurde, holte uns die Realität der knallharten Musikindustrie ein. Der Produzent, bewaffnet mit seinem untrüglichen Gespür für unter dem Radar fliegende Sch..... , hat mal nachgefragt bei der AKM und herausgefunden, dass uns das musikalische Gedudel sage und schreibe 8000 Dollar kosten würde. Da fragt man sich wofür? Somit steht für uns fest, der Soundtrack muss selber produziert werden. Eine Entscheidung, die unsere Planung gehörig durchwirbelt. Glücklicherweise gibt's vom früheren HBLA Projekt Kontakt zu Tom Halwa, ein AV Künstler, der sich gleich spontan bereit erklärt hat, einen Soundtrack zur Verfügung zu stellen. Voll nett. Natürlich gehört der Sound noch ein bissl umgepimpt. Aber das wird schon. Und es gibt noch andere bemerkenswerte Ansätze. Fabian & Band hätten auch einen Soundtrack in petto, jedoch feigelts da noch etwas mit den Möglichkeiten, die ganze Band aufzunehmen. Mal sehen, vielleicht kriegen wir das noch hin. Andere mehr oder weniger geeignete Möglichkeiten: - Sounds vom Internet, die unter CC Lizenz laufen und AKM/GEMA frei sind. - Harry hat nach Betrachten von Dieter Bohlens Biografie-Comic-Film "Die ganze Wahrheit" ebenfalls Mut bekommen, als vollkommener Musikdillo einen Soundtrack zu machen. Auf direktem Weg, ohne jede Vorkenntnisse, erstellte er einen Soundtrack und hat der Projektgemeinschaft gedroht, diesen Soundtrack verwenden zu wollen, falls nichts Besseres auf der Bildfläche erscheinen würde. Na, der hat Nerven. Wir dürfen hoffen, dass jemand uns (und die Menschheit) vor Harrys-Sound schützen möge. Das wäre der Untergang des christlichen Abendlandes... 6 Milestone1: Klassendreh Pünktlich um 13:00 am 24.03.2006 streng nach Zeitplan ging´s los. Klassendreh. Nach einer sehr kurzen Phase der allgemeinen Verwirrung, wo wer zu stehen hat, was überhaupt gedreht wird, welcher Tag heute ist und warum Bruno Brato noch nie in einem James Bond Film mitgespielt hat, waren alle sehr rasch aufgestellt und wir konnten loslegen. Prof. Steiner, nach einem kurzen Training zum Thema "Wie bewegt sich ein Lehrer im aufrechten Gang auf 2 Beinen vorwärts", meisterte die 1. Szene sehr zufrieden stellend... Bei den Comparsen vulgo Schülerstatisten gab´ s im ersten Moment einige verdatterte Gesichter, nachdem die Regie tatsächlich von ihnen verlangte, sie dürfen jetzt richtig schlimm sein. Wo gibt es denn so was! Und das auch noch bei Prof. Steiner! So dauerte es etwa 3 Anläufe bis alle Sorgen (auch beim ängstlichsten Schüler) über die eigene persönliche Karriere verflogen waren. Es durfte gelümmelt, gealbert, abgehangen und nach Herzenslust Papierflieger und Papierknäul herumgeballert werden. Woah, cool. Da wir keinen O-Ton verwenden, jedoch die Mundbewegungen brauchen, fiel es Prof. Steiner nach einer Weile sichtlich schwer, sich neue Schimpfwörter für die Schüler auszudenken und diese gebetsmühlenartig aufzusagen. Naja, Schauspiel ist eben harte Arbeit. Eva und Jacky meisterten ihren Auftritt ebenfalls bravourös. Durch ihre hochkonzentrierte Arbeit hatten wir die Szenen flott im Kasten. Im 2. Klassendreh, neues Szenen-Setup, anderer Lehrer, Fr. Prof. Maier, sollte Lisa geprüft werden und gekünstelt in Ohnmacht fallen. Was Lisa unzählige Male gekonnt für die Kamera zum Besten gab. Fr. Prof. Maier mit anfangs etwas Lampenfieber, legt ebenfalls als gestrenge Lehrerin eine solide Schauspielleistung vor. In der Szene, wo Lisa dann von 2 Rettern (Komplizen), Mösl und Lassnig, wie ein Mehlsack aus der Klasse getragen wird, gab´s allgemeines Amüsement am Set und es fiel schwer sich zu konzentrieren, zumal auch keine der Kameras das Ensemble als Ganzes zufrieden stellend einfangen konnte. Gott sei Dank hatte Eva die zündende Idee; mit "Wieso schleifts denn die Oide ned oafach an die Fiass ausse?" (Übersetzung auf deutsch: "Wieso befördert Ihr die Kollegin nicht gezogen an den Beinen aus dem Raum?") Das war die Rettung. Es ging wieder vorwärts. Lisa wurde also kurzerhand ausgiebig über den Boden geschleift, dass es nur so quietschte und irgendwann war die Szene im Kasten. Schließlich endeten wir in der Gangszene, die im Rekordtempo abgedreht wurde. Türen wurden aufgerissen und zugekläscht. Mösl und Lassnig schleiften Lisa noch immer herum, diesmal ausm Chemiesaal und Eva und Jacky kamen merkwürdigerweise aus dem Herrenklo gerannt. Da soll sich mal einer auskennen. Fabian hinter der Kamera entkommt dann noch der Satz "Woah, cool .. schaut aus wia bei Beiwotsch!" und erinnert uns daran, wie sehr die Kameramänner bei der Sache sind. Rundum ein gelungener Drehtag, der eine Menge Spaß gemacht hat. Die Regie ist mit der Kameraleistung der Kameramänner und den Schauspieler/innen sehr zufrieden. Mal sehen, wie´s weitergeht... 7 Milestone 2: Labordreh, Busdreh, Walddreh HBLA Ursprung. Unendliche Gänge. Sternzeit 2006 25.03. 09:00 Käptn Kirk... Das Drehset hat am Labor angedockt und wir befinden uns bereits mitten in den Vorbereitungen zum Labordreh. Eigentlich eine gemähte Wiesn, aber die Regie hat schon wieder einen neuen wahnwitzigen Einfall, der unbedingt mit in den Film muss. Noch bevor "Papst" sein Leberkässemmerl bereitwillig in den Mund schieben kann, wird eine weiße Ganzkörper Prophylaxe über ihn gestülpt, wird er mit einer Schweißbrille, Ohrenschutz und Mundschutz versehen und in eine komische blaue Kiste gesteckt... Die Idee dahinter: Papst soll einen so genannten Laborblitz mimen, der offenbar in einer blauen Biohazard Kiste wohnt und die Zeckenproben verwaltet. Du meine Güte, der Produzent und der Admin werden auch nie erwachsen! Jedenfalls zieht sich die Szene ziemlich in die Länge, obwohl sich Papst redlich Mühe gibt, als Laborblitz zu überzeugen (und sein Leberkassemmerl wieder zurückzubekommen). Einer der Gründe ist das relativ aufwendige Zusammenspiel mehrer Personen in der Szene. Nora spielt hier die Hauptrolle und ringt dem Laborblitz die begehrte Zeckenprobe ab, die er erst im Labordreh so mühsam aufsammeln muss (aber das weiß Papst jetzt noch nicht). Nach etlichen Anläufen ist die eine Szene dann im Kasten und es ist Mittag. Mägen knurren laut und verschwinden mitsamt ihren Besitzern vom Drehset. Gott sei Dank haben sich die Laborantinnen zum Bleiben entschlossen und wir können noch einige Laborszenen drehen, um dem Film endlich einmal einen seriösen Anstrich zu geben. Nach ein paar Kamerafahrten und einem kleine Brand in der Reinraumbank ist der Dreh abgeschlossen. Sehr schön. Szenenwechsel. Busdreh ist angesagt. Der Produzent bringt den zum Vogelgrippe-Einsatzwagen mutierten Bus am Vorplatz in Stellung. Letzte versprengte Besucher des ausklingenden HBLA-Infotages suchen ängstlich kreischend und die Luft anhaltend das Weite. Wieso bloß? Was haben die denn? Fabian bringt sein Videogerät gegenüber auf dem Balkon in Position und grölt irgendetwas Unverständliches herunter. Keine Ahnung was er will. Naja, macht nichts. Nach einigen 15 Minuten später hat jeder seinen Platz gefunden und ist verkabelt. Es kann losgehen. Es dauert noch etwas, bis auch der vom Produzenten angeworbene Billiglohn-Busfahrer mit seiner unmöglichen Fellmütze hinter dem Steuer sitzt. Nicht etwa nur, dass der Produzent diesen Fahrer offenbar im eBay ersteigert hat, der gute Mann spricht auch kein Wort Deutsch, scheint dem Alkohol nicht abneigt und keiner traut sich ihn fragen, ob er überhaupt einen Führerschein hat. Das kann ja noch heiter werden Weiter geht´s nach Drehbuch. Einstiegsszene. Beherzt und voller Elan rennen in Reihenfolge Lisa, Lassnig, Jacky und Eva unter vollen Einsatz aus der Schule und stürmen den Bus , während der Commander unter Einsatz seines Lebens vom Bus hechtet. Alles geht sehr schnell und koordiniert. Die Hecktür schlägt zu ... und? Nichts passiert! Kein logisches Aufheulen eines losrasenden Einsatzbusses. Nein. Totenstille. Der Busfahrer mit offener Beifahrertür schaut Bauklötze in die Landschaft und schmeißt die Szene. Keiner konnte ihm bisher erklären, was er überhaupt machen soll. Na Bravo! Jedenfalls muss sich die Regie erstmal wieder beruhigen und entscheidet jetzt gleich die Briefing Szene zu drehen. Bevor noch der Regen einsetzt. Neue Szene. Im Bus. Inzwischen umgezogen und zu Zeckenkämpfern verwandelt, proben wir die Briefingszene. Der Commander muss mit den Armen rudern und mit dem barocken Megaphon herumschwenken. Das Wiesel versucht seine Briefing Zetteln wieder von Lisa zurückzuerobern und vergisst sich die Ohrenschützer aufzusetzen. Lassnig starrt zunächst hypnotisiert ins Zeckenwarnlicht, um dann etwas befremdlich und ohne Grund loszukichern, während der Rest versucht einen fahrenden Bus durch Schaukeln zu simulieren, was aber nicht wirklich klappt. Es sieht mehr nach Hämorriden Reisegruppe aus. Außerdem ist die Szene so überbelichtet, dass Jacky mit ihrer Knallgelb-Latzhose leuchtet wie der Erzengel Gabriel. Alles wird gut werden. Das muss nachgedreht werden, kein Zweifel. Nun setzt sich der ganze Filmzirkus in Bewegung in Richtung Wald und wir sind froh, dass der Busfahrer unter Ausnutzung des gesamten Vorplatzes den Bus in Fahrtrichtung wenden kann. Szenewechsel. Drehort: Waldlichtung. Unglaublich. Der Produzent hat tatsächlich eine Stelle gefunden, wo kein meterhoher Schnee liegt oder ein Sumpf ist. Vor lauter Begeisterung sich endlich in den Wald runterhauen zu dürfen gehen die Combats gleich in Stellung und wir drehen gleich mit. Wer weiß, ob sie auch wieder aus dem Wald zurückkehren werden, somit haben wir schon mal eine Szene im Kasten. Sicherheitshalber! Vor dem Hintergrund besorgter Grundbesitzer, die sich schon Sorgen um ihre Hühner machen, wegen einer allfälligen Vogelgrippe Quarantäne und ihre Kinder als Vorhut zum Auskundschaften schicken, gibt der Commander entschlossen das Angriffkommando zum 2. Angriff in den Wald. Lisa als Schwadronführerin voran haut sich dann sogleich mit den Combats in den Wald hinunter und kann ihre High-Heels geschickt als Spikes im modrigen Waldboden nutzen. Eva, der Sicht und der Sinne etwas beraubt durch die Gasmaske und etwas benebelt von zuwenig Sauerstoff, hat da weniger Glück. Sie setzt mit einem etwas verhungerten Doppelachselrittberger am Boden auf, steht aber sofort wieder auf den Füßen, bevor sich die Staubwolke verzogen hat. Das ist wahrer Einsatz! Bravo. Die Kameras werden umgruppiert. Diesmal soll mehr Teilnehmersicht ins Spiel. Duschi und Fabian sollen mit Kameras den Combats folgen. Sobald die ganze Gruppe die Waldböschungskante hinter sich gelassen hat, zeichnet sich ein seltsames Bild ab. Während ein Cowboyhut im Tarnlook zielstrebig ins Unterholz eintaucht, folgt ihm ein etwas groteskes Durcheinander von Händen, Armen, Gummistiefeln und Gasmasken. Ein lautes Kreischen läßt vereinzelte Nebelkrähen aus dem Nachmittagsschläfchen aufschrecken. Diesmal hat Jacky mit einem nicht vereinbarten Bauchfleck einen kleinen Flurschaden angerichtet und ihre knallgelbe Fischerhose mit Sägespänen und allerlei Laub bis oben angefüllt. Duschi weiß nicht, ob er filmen oder sich vor Lachen auf die Schenkel klopfen soll und alle hauen sich weg vor Gelächter. Tja, das ist Filmäktschn. Ein weiteres Highlight vollbrachte wiederum Papst alias Laborblitz, der eine solide Leistung hinlegte und damit auch locker im Film "Brazil" (T. Gylliam) den durchgeknallten und paranoiden Abflusstechniker doublen könnte. Endlich, die Schlussszene: "Die Ankunft" . Alles verkehrt. Unser Busfahrer hat endlich seine ausgedehnte Nachmittagsruhe beendet und ist nun auch bereit gegen ein gehöriges Trinkgeld den Bus für die Ankunftsszene zu steuern. Als Bonus würde er uns auch wieder nach Hause fahren. Doch noch eine fehlende Szene zu drehen, nämlich "die Abfahrt vom Wald", dafür reichte leider unser zusammengelegtes Geld nicht mehr. Und der Produzent war natürlich, wenn`s ums Geld geht, wieder einmal nicht auffindbar. Kurzum, bevor die Dämmerung einsetzte, hatten wir mehr oder weniger alle Szenen im Kasten. 1 Tag vor dem geplanten Drehtag. Na, wenn das kein Erfolg ist! Somit entgingen wir den sintflutartigen Regenfällen am drauffolgenden Tag 8 Roll-out Director´s cut 1.0 Nachdem die Forderung des Produzenten, dass der Film nur 2 Minuten lang sein darf und diese Zeitmarke unumstößlich ist, gab es nur ein Rezept, aus einem 35 Minuten Abendfilm einen rassigen Miniclip zu machen: Speed! ... Damit ist natürlich nicht die Droge gemeint, sondern, dass alle Sequenzen entweder rausgeschmissen wurden oder mindestens um den Faktor 200% schneller werden mussten. Der arme Teufel vom Schnitt nahm sich also Arbeit mit in den (wohlverdienten) Italien Urlaub und sichtete Berge von Aufnahmematerial, arrangierte unverdrossen, trank Chianti, verwarf wieder fertige Montagen, sondierte Szenen im 25.-tel einer Sekunde, trank wieder Chianti bis spät in die Nacht hinein, während der Vollmond über der weiten Ebene der toskanischen Maremma seine magischen Eingebungen spendete. Irgendwann und nachdem auch die Hälfte der Lehrerszene mit dem Produzenten als Darsteller rausgeflogen waren (die für sich einen abendfüllenden Slap-Stick Film ergeben hätten), erreichte der Clip seine Bestimmungslänge: 4 Minuten. Voll gepackt mit aberwitzigen Hochgeschwindigkeitsszenen, in denen der Laborblitz die Schallmauer durchbricht und kurios gekleidete Businsassen sich kopfüber in einen dichten Wald runterhauen und im Roadrunner-Tempo mit Bettlaken den Waldboden abkehren. Schräg. Siehe da, jetzt passt auf einmal auch der Soundtrack gut dazu, der für sich schon mehr als merkwürdig ist. Alles in Allem ein ziemlich durchgedrehter Videoclip. Der Director´s cut 1.0 steht nun als Denkmal in der Medienlandschaft. Halleluja! Natürlich hat die Regie wieder etwas herumzumeckern wegen einigen weniger gelungenen Szenen, die unbedingt nachgedreht werden müssen. Bla Bla Bla. Die sind ja nie zufrieden. Dann werden halt noch mal am kommenden Samstag schnell die Businnenszenen gedreht, damit deren Seele einen Frieden hat. Künstler! *augenroll*. Jedenfalls geht es jetzt Schlag auf Schlag. Der Produzent stresst schon voll und will den Film an FM4 schicken und wer weiß, wo sonst noch hin. Wir dürfen gespannt sein. |