Ein "Nebenversuch":
Die Eigenschaft von Hopfen, Lebensmittel haltbar zu machen, ist schon seit 800 Jahren bekannt - man denke ans Bier. In der Zuckerindustrie verwendet man Hopfenextrakte zur Bekämpfung von thermophilen Bakterien, die sich im Extraktionsbereich sonst zu stark vermehren würden. Früher verwendete man Formalin, das toxisch wirkt. Der Hopfenextrakt ist für den menschlichen Körper völlig ungiftig. Wir hatten gehört, dass die Zuckerforschung Tulln GmbH auch andere Anwendungsmöglichkeiten des Hopfenextraktes in der Praxis sucht. Da kam uns die Idee, dass das Hopfenprodukt vielleicht das Wachstum der Blaualgen bremsen könnte. Eine solche Eigenschaft hätte man womöglich zur Vermeidung von Algenblüten in Badeteichen nutzbar machen können. Wir kontaktierten also Florian Emerstorfer von der Zuckerforschung Tulln GmbH und fragten ihn, ob wir nicht eine Versuchsreihe mit unseren 'besten' Cyanobakterienstämmen, angereichert mit Hopfenextrakt, starten könnten. Nach Rücksprache mit ihm wurden eine Kontrollkultur und zwei Versuchskulturen mit einer Konzentration von 200
bzw. 2000ppm Hopfen angelegt. Bei dieser Versuchsreihe wurde wie bei allen anderen Cyanobakterienstämmen regelmässig die Wachstumsrate gemessen. Dabei stellten wir leider fest, dass der Hopfenextrakt weder in der Konzentration 200ppm noch in der Konzentration 2000 ppm eine Verringerung des Algenwachstums bewirkte. Das Hopfenextrakt kann also nicht zur Sanierung von Badeteichen mit Algenblüten verwendet werden. Wenngleich dies nicht das erhoffte Ergebnis ist, so ist es dennoch eine wichtige Erkenntnis.